Alexander der Große

Alexander der Große
Alexander der Große
 
Alexander wurde 356 v. Chr. als Sohn Philipps II. und der epirotischen Prinzessin Olympias geboren. Nach Philipps Ermordung, die ihm den Antritt der fraglich gewordenen Nachfolge möglich machte, ließ der junge König sämtliche Konkurrenten niedermachen und konsolidierte seine anfangs ungesicherte Stellung in Makedonien. 335 wurde er als Stratege für den Perserkrieg durch den Korinthischen Bund bestätigt, musste aber zunächst eine Erhebung Athens und Thebens niederschlagen.
 
334 begann der Perserkrieg. Das Heer, das in diesem Jahr den Hellespont nach Kleinasien überschritt, zählte unter Einschluss der Einheiten der Bundesgenossen rund 35 000 Mann. Durch den Sieg am Granikos (334) vermochte sich Alexander in den Besitz der Westküste Kleinasiens zu bringen und die dortigen Griechenstädte zu »befreien«.
 
Nach dem Zug zur phrygischen Königsresidenz Gordion im Inneren Kleinasiens und Operationen in Kilikien kam es im November 333 bei Issos zum ersten Zusammenstoß zwischen Alexander und Dareios III. Der Perserkönig unterlag. Im Winter 332/31 wandte sich Alexander nach Ägypten. In Memphis zum Pharao gekrönt, gründete er am Nildelta die Stadt Alexandreia und besuchte das Wüstenorakel des Zeus Ammon in der Oase Siwah. Im Oktober 331 setzte sich Alexander endgültig gegen Dareios bei Gaugamela durch. Der Großkönig entkam, wurde aber auf der Flucht ermordet (330). Mit dem Gewinn der medischen Hauptstadt Ekbatana war der panhellenische Rachekrieg beendet, die griechischen Bundestruppen wurden entlassen. Die Erbeutung der persischen Reichsschätze gestattete Alexander die Fortsetzung des Krieges mit der unverhüllten Absicht, das Gesamtreich zu erobern.
 
Der Reichsaristokratie kam Alexander entgegen, indem er Perser als Satrapen einsetzte. Dies wie auch die Übernahme orientalischer Lebensformen durch den König und die verstärkte Verwendung persischer Soldaten in Alexanders Heer führten zu Verstimmungen bei den Makedonen, die sich bis zu Verschwörungsplänen verschärften. Während der langwierigen Befriedung Ostirans nahmen die Spannungen zu und entluden sich in einer Reihe von Aufstandsversuchen. Die Bemühungen, den Iran zu unterwerfen, fanden ihren Abschluss mit der Heirat zwischen Alexander und der baktrischen Fürstentochter Roxane (327).
 
Im Sommer 327 begann das Indienunternehmen. Alexanders Truppen drangen bis zum Hyphasis (Bias) vor. Dort erzwangen die völlig erschöpften Soldaten den Rückmarsch. Aus Indien zurückgekehrt ließ Alexander missliebige Satrapen und Offiziere hinrichten. In Susa veranstaltete er eine große Siegesfeier, bei der zugleich eine Massenhochzeit stattfand. 10 000 Makedonen sollen sich mit persischen Frauen verheiratet haben. Die Entlassung makedonischer Veteranen führte 324 zu einer Meuterei der makedonischen Soldaten in Opis. Die Meuterer konnten sich nicht durchsetzen, die Veteranen mussten sich nach Europa zurückziehen. Viele von ihnen waren als Verbannte in Alexanders Heer gekommen. Um sie wieder in ihre ehemaligen Heimatstädte zu integrieren, erließ der König ein Dekret, das den griechischen Poleis die Rückführung aller Verbannten zur Pflicht machte.
 
323 begann Alexander mit den Vorbereitungen für einen Kriegszug nach Arabien. Er wurde nicht mehr realisiert. Alexander starb im Juni 323 in Babylon.

Universal-Lexikon. 2012.

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